MAWA - Eine Lebensgeschichte bei MAWA
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Eine Lebensgeschichte bei MAWA

Monika Schmid, im Jahre 1945 geboren und 2024 verstorben, hinterlässt eine eindrucksvolle 43-jährige Karriere als Konstrukteurin bei der Firma MAWA. Ihr Lebensweg zeichnet sich durch tiefgreifendes Engagement, die erfolgreiche Balance zwischen Mutterschaft und Beruf durch anhaltendes Durchhaltevermögen sowie leidenschaftliche Hingabe aus.

In einem Buch, das sie für ihre Tochter Anna verfasste, schildert sie nicht nur ihre beruflichen Erlebnisse bei MAWA, sondern auch die besondere Verbindung zu ihrer Familie, insbesondere zu ihrer Tochter.

Fahrten zum Mädchengymnasium Ingolstadt zur Ausbildung bei MAWA: Eine Inspirierende Anfangsgeschichte

Frau Schmid (geb. Maas) berufliche Reise begann mit der Beobachtung von Männern in weißen Kitteln an Reißbrettern während ihrer täglichen Busfahrten ins Mädchengymnasium Ingolstadt. Diese Beobachtungen weckten ihr das Interesse an einer Ausbildung zur technischen Zeichnerin, die sie schließlich bei der Firma MAWA welche anfänglich in Prambach gegründet wurde, absolvierte.

Später konstruierte sie unter anderem die Biegevorrichtungen der Metallbügel, machte diese effizienter, half bei Entscheidungen und Planungen von Neuanschaffungen und war für die Tauchanlage und deren Beschäftigte an den PVC-Öfen der Metallbügel verantwortlich.

Zudem war sie später Ausbilderin für Maschinenschlosser und technische Zeichner.

 

Einzigartige Herausforderungen und Triumphe: Erfahrungen als Frau und Mutter in der Branche

Als eine der sehr wenigen Frauen in ihrer Branche zur damaligen Zeit musste sich Frau Schmid zahlreichen Vorurteilen und Herausforderungen stellen. Dennoch ließ sie sich nicht beirren und konnte mit ihrem Ideenreichtum in einer damals von Männern dominierten Arbeitswelt und Branche punkten. Wegen der sehr einnehmenden Arbeit blieb sie sehr lange ungewollt kinderlos und hatte dieses Thema für sich bereits abgeschlossen. Als sie dennoch überraschend recht spät schwanger wurde, wurde ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Ein halbes Jahr nach der Geburt ihrer Tochter Anna im Jahr 1985 kehrte sie wieder zur Arbeit zurück, da ihre damalige Chefin, Frau Wagner, darauf bestand und andernfalls mit Entlassung drohte. In der heutigen Zeit wäre ein derartiges Szenario undenkbar, dennoch entschied sie sich auch aus finanziellen Gründen für diesen Wiedereinstig.

Doch die Zeit mit Baby und Beruf war nicht einfach und ihr Mann Otto musste für die Kinderbetreuung einspringen und hat das auch genossen. Ihre Tochter holte ihre Mama oft von der Arbeit zu Fuß ab, und nachdem sich Monika nach der Arbeit zu 120 Prozent ihrer Tochter widmete, hat dies der Liebe zueinander keinen Abbruch getan.

Und auch die Leidenschaft zum Beruf zahlte sich aus, als sie im Jahr 1994 ein Patent für eine Hosenbügelklammer anmelden konnte.

 

Familiäre Bindungen und Gemeinschaft bei MAWA: Die Bedeutung von Unterstützung

Statt abendlicher Gutenachtgeschichten und Schlafliedern wurden mit ihrer kleinen Tochter damals gemeinsam Erfindungen geplant, um laut über die Probleme, welche sich bei ihrer täglichen Arbeit ergaben zu sprechen, Lösungen zu suchen und auch um die Phantasie des Kindes anzuregen. Diese spannende und einzigartige Mutter-Kind-Beziehung prägte ihre Tochter so stark, dass sie irgendwann ebenfalls den Weg der technischen Zeichnerin einschlug und später sogar eine Techniker-Ausbildung nebenberuflich abschloss. Regelmäßig trafen sie sich die Beiden in der Mittagspause, um ihre Erfahrungen auszutauschen, da die Ausbildungsstätte der Tochter sich in unmittelbarer Nähe befand. Bis zum Ende waren sie in tiefer geistiger Verbundenheit miteinander verwurzelt, und jeder schätzte und respektierte den Lebensweg des jeweils anderen.

Frau Schmids Mann verwendete die Kleiderbügel in seiner Herren-Boutique "Schmid am Sparkassenplatz" in Pfaffenhofen und seine Erfahrungen damit trugen ebenso zur Produktoptimierung bei.

 

Herausforderungen und Rückschläge: Umgang mit der Insolvenz

Die tägliche Arbeit an den Röhrenbildschirmen beeinträchtigte im Laufe der Zeit Frau Schmids Sehkraft zunehmend und führte zu Unsicherheiten. Zum Glück sind auch solche Belastungen für das Augenlicht heutzutage nicht mehr vorstellbar.

Trotz aller Erfolge durchlebte sie auch schwierige Zeiten, besonders als die damalige Insolvenz das Unternehmen erschütterte und sie aus wirtschaftlichen Gründen kurz vor ihrem Rentenalter entlassen wurde. Dennoch war sie 43 Jahre lang gerne Teil des Unternehmens.


Frau Monika Schmid verstarb am 13.02.2024 im Alter von 78 Jahren friedlich im Kreise ihrer Liebsten. Trotz jahrelanger schwerer Krankheit blieb sie bis zuletzt technikinteressiert und mit klarem und wachem Geist und hat ihre Neugierde dem Leben gegenüber nie verloren. Ihre Hingabe und Stärke im Angesicht der Krankheit zeugen von ihrem unerschütterlichen Willen und ihrem Durchhaltevermögen.

Wir erinnern uns an Frau Schmid als eine bemerkenswerte lebendige Persönlichkeit, die nicht nur eine erfolgreiche Karriere bei MAWA durchlaufen hat, sondern auch ihre Interessen und Leidenschaft bis zum Ende bewahrte. Ihr Erbe reicht weit über ihre beruflichen Erfolge hinaus und prägt diejenigen, die das Glück hatten, sie zu kennen.

 

Anna Schwertfirm, Tochter:

„Meine Mama hat mich in jeder Hinsicht geprägt. Mit Ihrer Freude an der Arbeit, mit Ihrer Begeisterungsfähigkeit, Inspiration und mit Ihrem Einsatz!“

 

Vielen Dank an Anna Schwertfirm, dass Sie diese Geschichte ihrer Mutter mit uns geteilt hat.